Pfungen 7. Dezember 2025
2. Adventsonntag im Jahreskreis A, Pfungen 7. Dezember 2025
An jenem Tag wächst aus dem Baumstumpf Isais ein Reiß hervor (Jes 11, 1)
Liebe Mitchristen,
Am zweiten Adventsonntag begegnen uns eine wunderbare Schilderung und Bilder von dem Propheten Jesaja. Der Prophet Jesaja wirkte im ersten Drittel des 8. Jahrhunderts vor Christus. Ort seiner Verkündigung war Jerusalem. Er verkündete nicht nur Weisheit, sondern prophetisch, zeitkritisch und konventionell eine neue Doktrin. Der Prophet Jesaja ruft nicht nur zur Umkehr auf, sondern er verkündet auch vom Gericht Gottes, aber er verheisst den Menschen, die trostlos und verzweifelt waren, eine neue Hoffnung, die Ankunft eines Messias und somit eine neue und gute Zukunft. So verkündet er die Geburt eines göttlichen Kindes, der ein neues messianisches Reich hervorbringen wird.
An sich hat Jesaja eine Heilsankündigung von einem Messias, der den Frieden bringen wird, verkündet. So entsteht das Bild von einem neuen Leben, welches aus einem alten Baumstumpf hervorkommen wird. In diesem neuen Reiß oder Trieb aus einem alten Baumstumpf, wird ein neuer Beginn suggeriert. Ein neuer Herrscher wird aus dem Davids Vater Isais hervorkommen. Auch wenn dieser neue Herrscher nicht als König ernannt wird, doch wird der Geist des Herrn auf ihm ruhen und seine Herrschaft ist auf Dauer angelegt. Gott schenkt ihm die für seines Amtes notwendige Fähigkeiten wie Weisheit, Ansicht, Rat, Stärke, Erkenntnis und Gottesfurcht. In seiner Herrschaft werden die Armen zu ihrem Recht kommen und die am Rande der Gesellschaft stehenden Menschen, sowie die Schwachen, denen wird geholfen werden.
Zu seinem Gott wird er treu sein und über sein Volk übt er Gerechtigkeit aus. Jesaja sagt uns nicht direkt, wer dieser Herrscher ist. Er bleibt uns verbogen, jedoch nennt ihn die christliche Tradition Jesus Christus. Der neue Herrscher wird Frieden und Ordnung bringen. Komisch, dass dieser friedliche und paradiesische Zustand symbolhaft auf Tiere übertragen wird. Ein Zeichen des friedlichen Zustands ist, wenn das Böse in der Welt überwunden wird und die Menschen können nach den Weisungen Gottes leben.
Es fragt sich, was wir heute mitnehmen nach Hause? Zuerst nehmen wir wahr, dass eine neue Ordnung entstehen wird, durch einen neuen Herrscher. Eine Herrschaft, wo die Schwachen nicht vergessen werden oder noch mehr ausgebeutet werden, sondern besondere Hilfe angeboten bekommen. Eine Herrschaft, wo nicht die Mächtigen willkürlich herrschen und sich als Gott vorführen, sondern eine neue Ordnung, wo allen Menschen ihre Würde und Respekt gewährt wird. Eine neue Ordnung, wo Recht und Gerechtigkeit, gepaart mit Barmherzigkeit, herrschen wird. Nun, erfreulich ist das Bild von einem toten und vergessenen Baumstumpf und daraus entsteht etwas neues, ein neuer Trieb, neues Leben. Gibt es in ihrem Leben Momente, wo man sie für tot erklärt hat, wo keine Hoffnung und Perspektive vorhanden war? Und plötzlich erfahren sie einen neuen Anfang? Gibt es Menschen, denen sie in dieser Adventszeit einen neuen Anfang ermöglichen können? Jesaja motiviert uns, nicht gleich aufzugeben, sondern neue Kraft zu bekommen, vielleicht gelingt uns ein neuer Beginn! Wie kann ein neuer Anfang in dieser Adventszeit in meinem privaten Umfeld, in der Beziehung zu den Menschen und zu Gott aussehen?
Dieser Gedanke wird auch im Matthäusevangelium aufgegriffen und fortgesetzt. Dies kann man erreichen, wenn man von seinem vergangenen Irrweg umkehrt und sich in Richtung Gottesweg begibt. Das ist, wenn man der Stimme, welche uns in der Wüste ruft, sein Gehör schenkt. Tragen wir zu dieser friedlichen und paradiesischen Idylle des Propheten Jesaja bei, indem wir zu Advent und Weihnachten Friedensstifter/innen werden. Gott schenke unserem müde gewordenen Glauben neue Kraft, damit wir umkehren und neu anfangen können. Komm oh Jesus, wohne bei uns und bringe Frieden in uns alle… Amen.